Verhütungsberatung

Ob mit oder ohne Hormone- wir finden die Verhütung, die zu Ihnen und Ihrem Leben passt

Kondom

Das Kondom ist die weltweit wahrscheinlich gängigste Verhütungsmethode, der große Vorteil des Kondoms ist, dass es in gewissem Umfang vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie z.B. HIV oder Syphilis schützen kann. Unabhängig von der gewählten Verhütungsmethode ist es bei neuen Sexualpartnern immer sinnvoll, zusätzlich Kondome zu verwenden. Die Verhütungssicherheit von Kondomen ist allerdings nicht sehr hoch, die Schwangerschaftsrate liegt bei bis zu 12% pro Jahr!

"Pille"

Die klassische Kombinationspille besteht aus einem Östrogen und einem Gestagen. Hierunter wird die körpereigene Hormonproduktion durch die Eierstöcke heruntergefahren. Dadurch gibt es keine Eisprünge und es kann keine Schwangerschaft entstehen. Die Verhütungssicherheit ist deutlich höher als beim Kondom, man geht von einer Schwangerschaftsrate bis zu 0,9% aus. Die Pille kann Blutungsprobleme (Schmerzen während der Periode, starke Blutungen) verbessern, kann aber auch Stimmungsschwankungen und je nach verwendetem Präparat das Hautbild verbessern oder verschlechtern. Die Kombinationspille erhöht das Risiko für Thrombosen und Embolien (Blutgerinnsel in den Gefäßen). Absolut gesehen, ist die Risikoerhöhung gering, trotzdem dürfen Frauen, in deren Familien schon Thrombosen vorkamen oder bei denen eine Gerinnungsstörung bekannt ist, keine Kombipille anwenden. Ebenfalls verboten ist die Pille bei Frauen, die unter Migräneanfällen mit Aura (Sehstörungen, Lähmungserscheinungen) leiden, da hier das Schlaganfall-Risiko erhöht ist.

Wenn trotz Risikofaktoren die Einnahme einer Pille gewünscht ist, kann eine reine Gestagen-Pille angewendet werden, diese besteht nur aus einem Gestagenanteil ohne Östrogen. Hierunter kann es gerade am Anfang der Einnahme zu verlängerten Blutungen kommen, generell wird die Blutung unter Gestagenpille oft schwächer aber unregelmäßiger. Ausnahme bildet die neuere reine Drospirenon- Pille. Die Schwangerschaftsrate unter reiner Gestagenpille liegt bei 0,5-3%

Spirale

Die Spirale ist ein meist T-förmiges Element, das in die Gebärmutter eingesetzt wird und entweder Kupfer- Ionen (Kupferspirale) oder ein Gestagen (Hormonspiralen) freisetzt. Die Spirale kann je nach Modell 3-10 Jahre in der Gebärmutter verbleiben, eine frühere Entfernung ist jederzeit möglich.

Die Kupferspirale hat eine Schwangerschaftsrate von 0,3-0,8, sie verhindert durch eine leichte, nicht spürbare Reizung der Gebärmutterschleimhaut die Einnistung einer befruchteten Eizelle. Meist wird die Monatsblutung unter der Kupferspirale stärker und oft auch schmerzhafter. Eine Sonderform ist die Kupferkette, sie verursacht weniger starke Schmerzen während der Periode da die Kupferelement wie Perlen auf einen dünnen Faden gereiht sind. Sie eignet sich allerdings nicht für jede Frau.

Die Hormonspirale ist das derzeit sicherste Verhütungsmittel, hier kommt es nur in 0,16% zu einer Schwangerschaft. Die Hormonspirale gibt statt Kupferionen Gestagen, also ein weibliches Hormon, ab, das dafür sorgt, dass sich die Gebärmutterschleimhaut nicht hoch aufbaut und der Schleimpfropfen am Muttermund für Spermien undurchlässig wird. Es gibt verschiedene Modelle, die unterschiedlich viel Gestagen abgeben. Jaydess und Kyleena geben wenig Hormon ab und beeinflussen auch die Eierstocksfunktion kaum, so dass Sie weiterhin Ihren regulären Zyklus haben, die Blutung wird aber in der Regel schwächer. Mirena gibt relativ viel Hormon ab (allerdings weniger als durch die Pille zugeführt wird), hier haben über 90% der Frauen nach 1 Jahr keine Blutung mehr.

Natürliche Familienplanung (NFP, Sensiplan)

Die Verhütungssicherheit von NFP hängt maßgeblich davon ab, wie sehr sie sich mit der Methode beschäftigen und wie konsequent Sie sie angewendet wird. Es handelt sich um eine Kombination aus Zyklusbeobachtung, Temperaturmessung und Zervixschleimbeobachtung. Richtig angewandt liegt die Schwangerschaftsrate bei 0,8-1,4%.

Weitere Methoden

Seltener angewandte hormonelle Methoden sind das Verhütunsstäbchen (Implanon) oder die 3-Monatsspritze, hier handelt es sich jeweils um eine reine Gestagen- Verhütung ähnlich der reinen Gestagen-Pille, die allerdings als langfristige Verhütung wirkt.

Wegen häufigeren Blutungsstörungen bei jungen Frauen eignet sich Implanon vor allem bei Frauen über 35 Jahren. Die 3-Monatsspritze bleibt wegen starker Nebenwirkungen besonderen Situationen vorbehalten.

Diaphragma

Das Diaphragma ist eine weiche Kappe aus Silikon oder einem anderem weichen Material, das in die Scheide gelegt wird und den Gebärmutterhals abdeckt. Das Diaphragma muss immer mit einer speziellen Creme kombiniert werden, die Spermien abtötet und so deren Aufsteigen in die Gebärmutter verhindert. Das Diaphragma sollte von einer Gynäkologin angepasst werden. Die Verhütungssicherheit liegt etwa im gleichen Bereich wie Kondome